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Endlich kam er hier mit ihr an. Unterwegs hatte er immer wieder kontrolliert, ob sie ihm noch folgte. Langsam trabt er unter eine der Trauerweiden neben dem Ufer und lässt sich dort nieder. Der Regen war weniger geworden und unter den Bäumen war es fast trocken. Da es mehrere sind, dürfte genug Platz sein und so meint er nur: °Komm her..° Sie muss ja nicht noch nasser werden. Und es war wohl besser, wenn sie sich erstmal versteckten. °Du bist sicher müde.. Du solltest dich ausruhen. Und bei mir bleiben. Ansonsten bist du verloren. Wir können nicht in die Höhle.. Dort ist Nathan...° Vielsagend schaut er sie an und rollt sich dann einfach neben dem Stamm der Weide zusammen. Er würde warten, bis sie irgendwas erfragt. Aus dem Nähkästchen plaudern war nicht so sein Ding. Hörbar atmet er aus und blickt runter aufs Wasser, wobei sein Kopf auf den Vorderpfoten ruht.

Immer wieder war sie sich unschlüssig gewesen, ob sie ihm weiter folgend sollte aber dann drängte sich ihr der Gedanke auf, das sie sonst nirgends hin konnte, schliesslich wollte sie Keisha nicht in Gefahr bringen. Das es regnete war ihr dabei egal, ihr Fell war sicherlich schon recht nass aber was sollte es, in dieser Situation sollte ihr gar nichts mehr komisch vorkommen, oder?
Derek steuerte direkt einen der trockneren plätze an und machte es sich scheinbar gemütlich. Bei seiner Aufforderung, zu ihm zu kommen, blieb sie allerdings einfach nur stehen. Etwas sah sie sich um, schnupperte doch recht neugierig in die Luft hinein bis ihre Blauen Augen wieder auf ihm landeten. °Wieso machst du das mit mir ... und zu diesem Psychopaten will ich erst recht nicht°
Etwas ging sie doch näher an ihn heran, schnupperte immer wieder und doch hielt sie immer noch einige schritte Abstand zu ihm.


Er streicht sich mit einer Vorderpfote über seinen Kopf, als sie ihn das fragt. °Warum mache ich was? Dir helfen?? Keine Ahnung, aber seit vorhin fühle ich mich etwas verpflichtet. Also tu, was ich dir sage und wir werden keine Schwierigkeiten haben.° Hörbar gähnt er und blinzelt in ihre Richtung. °Wie auch immer.. Bleib in meiner Nähe und sieh zu, dass du irgendwo unter kommst. Wie werden die Nacht hier verbringen müssen... Als Mensch bist du vermutlich noch hilfloser grade.°, grummelt er in Gedanken rum und schließt die Augen einfach. Für ihn ist das hier eine relativ normale Situation. Kurz herrscht Ruhe, doch das Heulen eines Wolfes durchdringt wieder die Stille. Sofort hebt er den Kopf und lässt den Blick durch die Gegend wandern. Sie kamen eindeutig näher. Also rappelt er sich wieder auf. °Korrigiere: Wir müssen hier weg.° Er könnte kotzen... Warum tat er sich das an ?? Er war müde und nass und ... hungrig. °Komm..°, befiehlt er nur und bahnt sich den Weg zwischen den Bäumen entlang. Sie mussten irgendwo dorthin, wo die anderen Wölfe sich nicht blicken ließen - in die Stadt.
>> Waldrand


Was genau sie zum See geführt hat weiß sie auch nicht. Eine ganze Weile ist sie gelaufen - hat versucht den Kopf frei zu kriegen, aber wirklich geholfen hat eigentlich nichts. Immer wieder muss sie an Jackson denken - an seinen Blick als sie ihm gesagt hat das er besser gehen sollte - die Enttäuschung in seinen Augen. Sie zieht ihr Handy aus der Tasche - überlegt ob sie ihm schreiben soll - aber dann verlässt sie doch wieder der Mut. Es ist gar nicht warm draußen - dennoch fängt sie an sich auszuziehen bis sie nur noch in ihrer Unterwäsche auf der grünen Wiese steht. Ihre Sachen lässt sie einfach fallen - genauso wie ihre Tasche. Mit langsamen Schritten nähert sie sich dem Wasser - leicht kreischt sie auf als ihre Füße von dem kalten Nass umhüllt werden, denn es ist kälter als sie dachte. Dennoch geht sie weiter hinein - bis sie irgendwann nicht mehr stehen kann - und anfängt zu schwimmen.


Er wollte eigentlich nur mal seine Ruhe haben, die letzten Tage hatten ihn doch sehr gestresst und er war froh, mal nichts weiter vor zu haben. Also macht er sich auf den Weg zum See. Die Luft war schon kalt, da würde es ihn nicht wundern, wenn auch das Wasser verdammt frisch sein würde. Als er näher zum See kommt, hört er schon, wie jemand seine Bahn durchs Wasser zieht und hebt leicht eine Braue, während er näher heran tritt. Er erkennt das Mädchen, welches er neulich auch kurz im Wald hier gesehen hatte. Aber sonst konnte er nicht viel mit ihrem hübschen Gesicht anfangen.
Er lässt sich erstmal auf einem großen Stein nieder, der am Rand des Sees ruht.


Zuerst sieht sie ihn gar nicht. Der See ist durch die Bewegungen schon gar nicht mehr so kalt und sie genießt das Schwimmen gerade in vollen Zügen. Es lenkt sie von ihren Gedanken ab - und gleichzeitig hilft ihr das Wasser einen kühlen Kopf zu bewahren. Erst als sie die Richtung wechselt sieht sie in der Dämmerung einen Schatten - mittlerweile wird es langsam dunkelt. Das Wasser unter ihr ist tief, deshalb muss sie sich mit strampelnden Bewegungen über Wasser halten, aber sie sieht zum Ufer.
"Hallo?"
Sie regt sich doch immer auf, wenn in Filmen die armen Opfer immer erst Hallo rufen - als wenn der Täter auch noch antworten würde - und jetzt macht sie es selber. Sie schwankt in der Entscheidung, ob sie nun lieber im Wasser bleiben sollte - oder raus geht. Sie entscheidet sich für letzteres das sie auf der Wiese wenigstens ihr Handy hat. Bereits nach dem zweiten Schritt auf der Wiese sieht - aber vor allem erkennt sie ihn auch.
"Scheiße! Was machst du hier? Erschreckst du gerne junge Mädchen? Erst im Wald? Dann am See?"
Durch die kalte Luft bekommt ihr ganzer Körper ziemlich schnell eine Gänsehaut - was ihr auch schnell klar macht das sie nur in Unterwäsche hier steht.
"Oh verdammt - du bist doch kein Spanner oder?"


Als sie sich umdreht und ein "Hallo" durch den Wald ruft, zuckt er fast zusammen, so erschrocken ist er. Doch er bleibt ruhig. Was sollte er schon sagen?? Bei ihren Worten sieht er sie eher minder interessiert an. "Tut mir Leid, wenn ich dich erschreckt haben sollte...", meint er nur - fast gleichgültig. Denn eigentlich wars ihm scheißegal. Aber bei ihrer nächsten Frage entweicht ihm glatt ein trockenes Lachen. "Oh ja klar. Weil hier im See so oft junge Dinger rumpaddeln... Da lieg ich hier natürlich immer auf der Lauer." Der eiskalte Sarkasmus sprang ihr quasi ins Gesicht und er schaut wieder aufs Wasser, in dem sich schon das Mondlicht spiegelt. "Haben dir die Erlebnisse der letzten Tage nicht gereicht?" - das war natürlich darauf bezogen, dass sie sich schon wieder hier rumtrieb..


Ganz langsam nähert sie sich ihren Sachen und lässt ihn dabei keine Sekunde aus den Augen.
"Oh - du bist ein lustiger Typ hm?"
Sein Sarkasmus kommt bei ihr gerade gar nicht so gut an. Sie steht erstens noch neben sich wegen allem was in der letzten Zeit passiert ist - und außerdem hat sie noch andere Dinge im Kopf mit denen sie sich eigentlich auseinander setzen sollte. Sie zieht sich langsam ihre Hose und auch ihr Shirt an. Dabei nimmt sie auch direkt mal ihr Handy aus der Tasche - nur für den Fall der Fälle.
"Ich bin ja nicht ganz im Wald - oder?"
Und da werden sie auch keine 10 Pferde mehr rein kriegen - soviel steht auf jeden Fall fest.
"Ich habe dich nur einmal gesehen - in einer Nacht - in dieser gab es eine Leiche und eine Freundin hat sich in ein Monster verwandelt - so wie ich das sehe bedeutet es Ärger in deiner Nähe zu sein - also wenn du nichts dagegen hast - DANN VERSCHWINDE."
Sie ist immerhin zuerst hier gewesen - und das sie Schiss vor ihm hat das will sie ihn gerade natürlich nicht merken lassen. Gut - er hat Jackson aus dieser Grube geholfen - aber dennoch. Sie traut ihm nicht.


Er lächelt matt, was so viel heißt wie: 'Oh ja, bin ich.'
Während sie sich anzieht, achtet er gar nicht weiter auf sie, sondern legt sich einfach ganz mitm Rücken auf den kühlen Stein und hört ihre Worte. "Glaubst du nicht, dass die Wesen auch mal ein paar Schritte vor den Waldrand setzen?", lautet seine Antwort dann auf ihre Äußerung.
"Ja, deine Freundin hat sich in einen Wolf verwandelt, aber sie hat das ganze Prozedere überlebt, oder?", fragt er dann, rein rhetorisch und setzt sich wieder auf, um sie emotionslos anzuschauen. "Wenn du Angst davor hast, in meiner Nähe zu sein, solltest DU lieber verschwinden, meinst du nicht?" Er denkt jedenfalls gar nicht daran. Sie kann ihm ohnehin nichts.


Bei seinen Worten sieht sie sich leicht um - versucht dabei auf die Geräusche in ihrer Umgebung zu achten, doch sie kann nichts hören.
"Ich glaube nicht das solche Monster Wert auf Reinlichkeit und ein Bad im See wert legen."
Als er von Eve redet senkt sie leicht den Blick. So wirklich als Freunde kann man sie wohl nicht bezeichnen - und seit ihrer Verwandlung im Wald hat sie Eve auch nicht mehr gesehen.
"Ich weiß es nicht. Hat sie es überlebt? Sag du es mir. Du bist doch anscheinend der - der über alles bescheid weiß."
Sie fängt an sich zu fragen woher er das alles weiß - das er auch so ein Wesen ist - davon weiß sie ja gar nichts. Sie schluckt ein wenig unbehaglich und wühlt mit ihrer anderen Hand in ihrer Tasche herum bis sie das Pfefferspray zwischen ihren Fingern spürt.
"Wer - wer sagt denn das ich Angst habe? Habe ich nicht - nicht vor dir."
Das klingt nicht mal überzeugend für sie selbst - wie soll sie ihn dann davon überzeugen.
"Warum warst du im Wald?"
Sehr auffällig das sie das Thema wechseln will.


"Der See ist weder sauber, noch sind Monster immer dreckige, fusselige, schleimige Viecher." Aber er findet, dass er dann ja als Monster ausscheiden würde - aus ihrer Sicht jedenfall!
"Hat sie.", beantwortet er die Frage. "Aber sie hätte auch schon im Wald draufgehen können. Also sei lieber froh, dass ich da war... Aber ihr sprecht immer alle von einer Leiche.. Welche Leiche?" Er legt die Stirn in Falten, denn er hatte beim besten Willen keine gefunden. Und das will schon was heißen.
"Doch, das hast du.", entgegnet er, doch er klingt nicht so, als sei er besonders stolz darauf. Doch er wird bei ihrem Themenwechsel mitspielen. "In der Nacht neulich? Ich hab ein Haus am Waldrand. Und ihr wart ja nicht zu überhören. Außerdem hab ich gesehen, wie ihr in den Wald marschiert seid und nicht mehr rauskamt.. Da dachte ich, ich schaut lieber nach dem Rechten.. Und das war vermutlich auch gut so." Er hatte gespürt, dass von ihr nicht grade eine große Zuneigung zu Eve herrschte und so fragt er dann: "Du magst sie nicht sonderlich, oder?"


"Was ist sie jetzt? Ich meine - ich habe es ja gesehen - aber was ich da gesehen habe kann - will ich vielleicht gar nicht glauben."
Es jagt ihr nämlich eine Höllenangst ein und das kann man ihr wohl nicht verübeln.
"Na die Leiche die die anderen im Wald gefunden haben. Ich selbst habe sie nicht gesehen."
Vielleicht haben sich die anderen das auch nur eingebildet? Sie könnte es ihnen nicht verübeln bei allem was passiert ist. Da kann einem die Angst schon mal einen Strich durch die Rechnung machen. So wie es bei ihr auch in ihrem Traum geschehen war. Erneut hat sie das Bild von Jacksons Kopf in Eves Monstermaul im Kopf und versucht natürlich sofort es wieder zu verdrängen. Sie will ihre Angst vor ihm nicht zeigen - Angst macht schwach - und sie darf einfach nicht schwach sein. Sie will nicht schwach sein.
"Du hast ein Haus am Waldrand? Wieso? Ist es für dich denn dort nicht gefährlich? Mit all diesen - Mitbewohnern - im Wald?"
Mitbewohner - das ist wohl die harmloseste Beschreibung - aber sie will es auch nicht immer Monster nennen - denn Eve ist nun mal auch so ein - so ein Ding. Sie ist allerdings etwas überrascht als er diese Vermutung aufstellt und neigt ihren Kopf leicht.
"Hm - wir haben so unsere Probleme. Ist das denn so offensichtlich?"
Und dennoch macht sie sich Sorgen um Eve - auch wenn sie das natürlich nie zugeben würde.
"Wenn sie noch lebt - wo ist sie? Ich bin sicher Jackson würde gerne erfahren das sie noch lebt."


"Glaubst du, dass du dich irrst? Dass deine Augen dir vielleicht auch nur einen Streich gespielt haben?" Was solls, Jack und Alex wussten es, alle wussten es irgendwie ein bisschen. "Vermutlich liegst du mit deinen Befürchtungen gar nicht so stark daneben."
Dann nickt er knapp. "Ich habe keine Leiche gefunden. Es wäre schön, zu wissen, wo sich was für eine Leiche befindet..."
Ihn tangierte das Ganze nicht mehr so, der Wald, seine Mythen, die Leute, die daran glaubten und Teenager wie sie. Und Eve. Die er nun behüten musste, damit sie keine völligen Dummheiten anstellte. "Meine Familie hat dort ein Haus gehabt.. Ich habe schon immer dort gewohnt, also wieso sollte ich von hier verschwinden?"
Bei ihrer Nachfrage lächelt er matt. "Ich habe so ein.. Gespür für sowas.", antwortet er und zuckt dann mit einer Schulter. "Ich bin mir nicht sicher, wo sie grade ist. Sie könnte überall sein. Sie lebt und Jackson weiß es. Sie war gestern bereits bei ihm zu Besuch. Und er ebenfalls. Und das war kein erfreulicher Besuch, da dieser ihm etwas näher gebracht hatte, was er am liebsten nie mehr wieder sehen wollte... Allein die Tatsache es zu wissen, brachte ihn schon auf 180. Er steht dann langsam auf. "Bring lieber in Erfahrung, wie es dem Kumpel von Jack geht. Der war gestern nicht mehr ganz so fit."
Nachdem er von Derek an die Wand geklatscht wurde, versteht sich.... "Du solltest jedenfalls trotzdem bald mal nach Hause gehen... Bevor es komplett dunkel ist."


"Ich weiß nicht - vielleicht - möglicherweise."
Sie wünscht sich das sie sich irren würde. Sie hat in dieser Nacht zum aller ersten Mal Drogen genommen - und sie wünscht sich in jedem Moment das das einfach eine Nachwirkung ist - aber im Grunde weiß sie es besser - auch wenn sie es sich nicht eingestehen will. Sie können sich schließlich nicht alle irren - und sie alle haben Eve gesehen. Da sie nichts weiteres von einer Leiche weiß belässt sie das Thema mal - aber auch hier ist sie sicher das es wohl eine im Wald geben muss - sonst hätten die anderen es wohl nicht gesagt.
"Vielleicht weil im Wald diese wilden Kreaturen leben - Kreaturen wie Eve. Ist das kein Grund von dort zu verschwinden?"
Für sie wäre das definitiv ein Grund. Schon längst hätte sie ihre sieben Sachen gepackt und sich ein anderes Haus gesucht. Familienerinnerung hin oder her. Was sie dann hört fühlt sich in ihrem Herzen an wie ein heftiger Stich. Sie versucht es sich nicht anmerken zu lassen aber ihre Augenlider senken sich traurig als sie zu Boden blickt und leise flüstert.
"Sie lebt und Jack - und Jackson weiß es? Sie war bei ihm?"
Sie schaut auf ihr Handy um sicher zu gehen das sie nichts verpasst hat doch es ist keine Nachricht von ihm dort - kein verpasster Anruf - keine SMS. Sie schluckt leicht - obwohl sollte es sie wundern? Erneut ist diese komische Situation zwischen ihr und Jackson - und wen sieht er danach direkt? Eve - und dann sagt er ihr nicht mal bescheid - als ob sie nie an der Suche nach Eve beteiligt gewesen wäre. Als er aufsteht zuckt sie dann aber doch wieder leicht zusammen und versucht diese Gedanken erst einmal wieder zu verdrängen und fixiert ihn mit ihrem Blick.
"Welcher Kumpel von Jack? Was ist passiert?"
Es wird immer dunkler um sie herum - und er hat vermutlich recht - sie sollte wohl nach Hause gehen. Wenn es dort nur wenigstens jemanden geben würde der sie erwartet - es zieht sie nichts nach Hause.
"Ja - vermutlich - vermutlich hast du Recht."
Erneut senken sich ihre Lider ein wenig. Der Gedanke an Jackson - an das was geschehen war. Diese Verwirrung - nicht nur in ihrem Kopf - sondern auch in ihrem Herzen.

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